Konfliktsituationen und Spannungen gehören zu einer langfristigen Partnerschaft ebenso wie Intimität und Verbundenheit.
Verständigung und Kompromisse sind dabei dauernde Begleiter, die helfen, Differenzen aus dem Weg zu schaffen und Konflikte aufzulösen. Manchen Paaren fällt dies leichter als anderen. In einer Paarberatung kann das Thema Verständigung aufgegriffen werden um zu verhindern dass immer auf dieselben destruktiven Kommunikationsmuster zurückgegriffen wird.
Trotzdem kann es natürlich in sehr emotional behafteten Konflikten weiterhin schwierig bleiben offen miteinander zu kommunizieren und mit Uneinigkeiten konstruktiv umzugehen.
Im ersten Schritt ist es sinnvoll Äußerungen des Partners – besonders Gefühlsäußerungen – zunächst einmal positiv zu begegnen. Reagiert ein Beziehungspartner voreingenommen und mit Kritik auf die Gefühle des anderen, führt dies nur dazu, dass dieser sich verschließt und dem weiteren Prozess der Paartherapie im Wege steht. Im Verlauf der Therapie wird die positive Resonanz auch für geäußerte Vorstellungen und Änderungswünsche der Partner wichtig.
Ziel der Therapie ist es, sich unter anderem verschiedene Lebensbereiche vor Augen zu führen, in denen es zu Spannungen kommen kann, diese zu analysieren und dann in einem angeleiteten Rahmen anzusprechen.
Dabei werden Absprachen getroffen, die für beide Parteien einen Kompromiss bieten sollen. Solche Vereinbarungen können nur geschlossen werden wenn beide Partner die Gewissheit haben, dass ihrer beide Interessen berücksichtigt werden und der jeweils andere die Änderungswünsche annimmt.
Solche Wünsche sollten sich möglichst in konkreten Verhaltensweisen äußern, damit sie nicht durch eine negative Formulierung wie zum Beispiel „Ich wünschte du wärest nicht mehr so unzuverlässig.“ dazu auffordern etwas nicht zu tun. Zudem ist es wichtig diese Formulierungen nicht zu allgemein zu halten, da dadurch der Partner genau weiß, was von ihm erwartet wird.
Neben all den Änderungswünschen negativer Verhaltensweisen des Partners, ist es aber auch sinnvoll positive Handlungen zu planen, wie z.B. ein gemeinsamer Verwöhntag oder Freizeitaktivitäten in die beide Partner eingebunden werden. Gemeinsame Freizeitaktivitäten können unter anderem Sachen wie Einkaufsbummel, Weinproben, Skilaufen oder Tanzen gehen sein. Aber auch kleinere Aktivitäten wie Unterhaltungen über Filme, gemeinsames Kochen oder Baden gehen können die Bindung in der Beziehung wieder stärken und als positive Assoziation mit dem Partner genutzt werden.
Auch gemeinsame Verwöhntage können als Veränderungswünsche gezielt genutzt wirken um einen langfristig positiven Effekt auf die Beziehung zu haben. Hierbei ist es wichtig sich nicht unter Druck zu setzen und sich auszutauschen, denn auch hier ist der Schlüssel Kommunikation.
Solche getroffenen Absprachen sind die Basis dafür, dass eine Veränderung der eingefahrenen Beziehungsmuster stattfinden können, vorausgesetzt sie sind möglichst spezifisch formuliert. Nur dadurch wird es möglich die Absprachen auch einzuhalten und der Partner fühlt sich nicht überfordert.
Quellenhinweis: Schindler, L., Hahlweg, K. & Revenstorf, D. (2013). Partnerschaftsprobleme? Handbuch für Paare. 4. überarbeitete Auflage. Springer-Verlag: Berlin Heidelberg.
Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.
Aktuallisiert: 16.08.2017