Vom Bauchkribbeln zur Pespektive
Jeder, der schon einmal frisch verliebt war, kennt es: Das Kribbeln im Bauch und dieses beschwingt glückliche Gefühl der ersten Zeit des Kennenlernens. „Doch wie schaffen es Paare aus dieser glücklichen Verliebtheit eine tiefgehende und zufriedenstellende Beziehung zu gestalten?“, fragt Paartherapeutin Helga Odendahl.
Toleranz für die Eigenarten der Partnerin, des Partners
Kommunikation und Kooperation stellen hier zwei wesentliche Faktoren dar, die ein wichtiges Fundament für eine Beziehung bilden. Lässt die erste Verliebtheit nach, beginnen Paare, ein realistischeres Bild ihres Partners zu erkennen. Die „rosarote“ Brille wird abgelegt und es kommen auch die negativen Eigenschaften des Partners zum Vorschein. Die offene Zahnpastatube oder das ungewaschene Geschirr, das immer in der Spüle liegengelassen wird. „Ein gewisses Maß an Toleranz der Eigenarten des Partners ist für eine dauerhafte und glückliche Beziehung von großer Wichtigkeit“, erklärt Odendahl. Anstatt stur auf den eigenen Ansichten und Vorstellungen zu beharren, sollten sich Paare auf die andere, den anderen einstellen und in gewissen Situationen auch aufeinander zugehen und miteinander kooperieren.
Beispiel aus unserer Praxis: Petra und Robert gehen aufeinander zu
Petra und Robert sind bereits seit 21 Jahren verheiratet. In dieser Zeit gab es häufig Situationen, in denen beide an ihre Grenzen kamen. „Wenn ich nach einem Streit so verletzt und wütend war, dass ich mich einfach nur in eine Ecke verkriechen wollte, kam Robert zu mir und nahm mich wortlos in den Arm. Danach war ich bereit, in Ruhe über die Situation mit ihm zu sprechen. Dafür bin ich ihm sehr dankbar. Ich schaffe es einfach nicht, in diesen Situationen, über meinen Schatten zu springen und neige dazu, mich zu verkriechen“ berichtet Petra. Auch Robert schätzt es sehr, dass Petra auf ihn zugeht, wenn er an seine Grenzen kommt.
Mit Kommunikation konstruktive Lösungen finden
Neben dieser toleranten und kooperativen Haltung stellt Kommunikation ein weiteres Schlüsselelement von intakten Beziehungen dar. Dabei geht es nicht darum, Streitigkeiten um jeden Preis zu vermeiden. Ganz im Gegenteil. Sofern sie auf konstruktive Weise genutzt werden, können Konflikte eine Beziehung beleben und voranbringen. Wichtig ist, dass sich Paare über ihre zugrundeliegenden Gefühle bewusst werden und sich darüber austauschen. Sehr häufig wird auf der Sachebene über ein Thema gestritten, das im Kern aber auf der Beziehungsebene stattfindet. Dann geht es beispielsweise nicht darum, dass er schon wieder seine Klamotten in der Wohnung verstreut hat, sondern vielmehr darum, dass sie sich von ihrem Partner nicht gesehen fühlt, da er genau wissen sollte, wie wichtig ihr die Ordnung in der Wohnung ist. Im Extremfall können Konflikte aus solch nichtigen Anlässen zu dauerhaften Konfliktspiralen führen, die zermürbend auf eine Beziehung wirken können.
Alternative Handlungsstrategien in der Paartherapie erlernen
Eine Paartherapie bei Paartherapie Köln im MVZ Köln für Psychotherapie Odendahl & Kollegen kann helfen, solche zugrundeliegenden Mechanismen in der Beziehung zu erkennen und dementsprechend alternative Handlungsstrategien zu entwickeln. Ein wichtiger Fokus liegt auf der Betrachtung dysfunktionaler Kommunikationsmuster, die wenn sie aufgedeckt und bearbeitet werden, konstruktiv genutzt werden können.