Studie zeigt: Die Motivation ist entscheidend, und eine:r alleine reicht nicht
Geht es um Paartherapie, steht häufig auch die Frage im Raum, wie erfolgreich sie sein kann, und unter welchen Umständen es überhaupt sinnvoll ist, eine Paartherapie in Anspruch zu nehmen, bzw. unter welchen nicht.
Laut einer Online-Studie der WMM (Weber Marketing- und Marktforschung GmbH) mit über 900 Teilnehmer:innen ist die Veränderungsmotivation der Paare der wichtigste Faktor, um eine erfolgreiche Paartherapie durchzuführen. Möchten beide Partner:innen an der Beziehung arbeiten und erachten eine Therapie als sinnvoll, liegen die Erfolgschancen für eine verbesserte Paarbeziehung bei rund 77%. Ist eine:r der Beteiligten eigentlich nicht an der Therapie interessiert oder sieht keine Notwendigkeit in einer Paartherapie, erlebten 66% der Paare keine Verbesserung oder sogar negative Auswirkungen auf die Beziehung.
Der erste Schritt
Meist sind es Frauen, die eine paartherapeutische Meinung hinzuziehen möchten und den ersten Schritt machen. In 10% der Fälle ist ein Mann der Initiator, ein Drittel der Paare entscheidet sich gemeinsam für die Paartherapie. Bei 15% der Befragten schlugen Freunde oder Familie eine Therapie vor.
Im Grunde spielt es aber keine Rolle, wer die Paartherapie vorgeschlagen hat, wichtig ist, dass auch beide wirklich partizipieren wollen. Darüber hinaus sollten beide das gleiche Ziel, nämlich die Verbesserung der Paarbeziehung, haben.
Paartherapie: Keine ganze Werkstatt, aber ein guter Werkzeugkasten
So wichtig die Motivation ist, so wenig darf man andere Faktoren außer Acht lassen, wenn es um den Erfolg einer Paartherapie geht: Neben der Bereitschaft der Partner:innen ist auch wichtig, wie gut die Chemie zwischen ihnen und der:dem Therapeut:in ist, und ob man mit seiner:ihrer Methodik zurecht kommt. Gegenseitige Sympathie ist wichtig für jedes Therapie-Verhältnis, um sich öffnen zu können, und manchmal ist der erste Anlauf noch nicht der richtige. Dann gilt es, sich nicht entmutigen zu lassen, und ein:e andere:n Therapeut:in anzusprechen.
Wie bereits erwähnt, ist es außerdem schwierig, jemanden von einer Therapie zu überzeugen, der bereits Desinteresse signalisiert hat. Erwächst dieses Desinteresse aus dem Wunsch nach Trennung, ist die Aussicht auf eine erfolgreiche Paartherapie eher gering, weil diese:r Partner:in eigentlich schon eine Entscheidung getroffen und diese nur noch nicht mitgeteilt hat, weiß Paartherapeutin Helga Odendahl aus Erfahrung.
Auch bei eingefahrenen Streitschemata oder destruktiven Verhaltensmustern kann es mitunter schwierig sein, eine vollständige Auflösung der Muster herbeizuführen. Manchmal können an dieser Stelle auch Einzeltherapien für die Partner:innen zusätzlich unterstützen.
Letztendlich ist es am wichtigsten, keine überzogenen Erwartungen an die Therapie zu haben. Paartherapeut:innen helfen Ihnen, die Probleme in Ihrer Beziehung zu erkennen und erarbeiten Strategien mit Ihnen und Ihrer:Ihrem Partner:in, aber die Ausführung liegt immer in den Händen der Paare. Auch der „erfolgreiche“ Abschluss einer Paartherapie bedeutet nicht automatisch, dass alles wieder perfekt ist und man einfach weiter machen kann, sondern dass die Partner:innen die Werkzeuge in der Hand haben, bestehende Probleme weiterhin anzugehen und alte Muster nicht wieder durchbrechen zu lassen.
Sie und Ihr:e Partner:in haben sich schon für eine Paartherapie entschlossen, oder Sie überlegen, ob das der richtige Schritt für Sie ist? Kontaktieren Sie uns gerne!