Prioritäten ändern sich im Laufe einer Partneschaft
Eine Ehe ist oft harte Arbeit. Vorallem, wenn Paare lange Zeit zusammen sind, verschieben sich Prioritäten. Dies passiert oft dann, wenn der Nachwuchs kommt und sich die Situation für die komplette Familie ändert.
Reziprozität bzw. negative Reziprozität
Viele Paare berichten uns häufig darüber, dass die Zufriedeheit über ihre Ehe mit der Zeit abnimmt. Oft haben sich negative Verhaltens- und Kommunikationsmuster eingeschlichen, die einen großen Anteil an der zunehmenden Unzufriedenheit beitragen. Psychologen sprechen hier von negativer Reziprozität. Reziprozität beschreibt den Begriff, dass man positive oder negative Handlungen einer andere Person, die auf einen selbst gerichtet sind, genauso erwidert. Die negative Reziprozität beschreibt, dass man eine negative Handlung des Partners ebenso negativ erwidert. Wenn z.B. der Partner mit der Erziehungstrategie der gemeinsamen Kinder nicht einverstanden ist und die andere, den anderen darauf hinweist, würde dieser dann mit einem negativen Kommentar zurückantworten, unabhängig davon ob dieser etwas mit der Erziehungstrategie zu tun hat oder nicht.
Perspektivwechsel um Kommunikationsmuster zu durchbrechen
Eine Paartherapie kann hier sehr hilfreich sein, Verhaltens- sowie Kommunikationsmuster zu durchbrechen. Eine der hilfreichsten Methoden um diese Muster zu durchbrechen, ist der Perspektivwechsel. Bei einem Perspektivwechsel geht es vorallem darum, das eigene Verhalten aus der Sicht eines anderen zu betrachten, um so ein besseres Bild dafür zu bekommen, warum jemand reagiert wie er es tut.
Exkurs: Studie von Finkel et al nutzte Methode des Perspektviwechsels
In einer Studie mit weit über 100 Paaren von Finkel et al. wurden Ehepaare, die schon über zehn Jahre verheiratet sind, nach ihrer Zufriedenheit befragt. Im ersten Jahr mussten alle Paare alle vier Monate lang in einem Fragebogen angeben, wie zufrieden sie waren mit ihrer Ehe. Ein deutlicher Trend zeigte, dass die Zufriedenheit stetig abnahm. Im zweiten Jahr dann wurden die Paare in zwei verschiedene Gruppen aufgeteilt. Die erste Gruppe musste weiterhin nur die Fragebögen ausfüllen. Die zweite Gruppe wurde aufgefordert den letzten Ehestreit als Anlass zu nehmen, um sieben Minuten lang den Konflikt aus der Perspektive einer dritten Person zu sehen, die für beide Partner nur das Beste möchte. Interessanterweise konnte diese kleine Intervention, wenn regelmäßig angewendet, die Unzufriedeheit in einer Beziehung nachhaltig stoppen. So verzeichnete die erste Gruppe, die diese Technik nicht angewandt hatte, einen Anstieg der Unzufriedenheit in der Ehe, während die Unzufriedenheit bei der zweiten Gruppe gestoppt werden konnte. Der Perspektivwechsel war somit hilfreich bei den meisten Paaren.
In einer Paartherapie bei Paartherapie Köln im MVZ für Psychotherapie Köln GmbH Odendahl und Kollegen können Paare diese Techniken mit Hilfe einer Paartherapeutin, eines Paartherapeuten erlernen und ihnen so helfen, die Zufriedenheit über Ihre Ehe zu steigern.