Liebesblind mit rosaroter Brille
Wenn wir verliebt sind, sehen wir die Welt durch die sogenannte „rosarote Brille“, d.h. in der Regel unverhältnismäßig positiv. Unsere Aufmerksamkeit wird nur auf die positiven Aspekte in unserer Umwelt und in unserem Alltag gelenkt. Mehr noch: Wir sehen nicht nur rosarot, sondern beinahe gar nicht mehr. Denn: Liebe macht blind. Frisch verliebte, nehmen maßgeblich nur die guten Seiten und Eigenschaften ihres Partners, ihrer Partnerin wahr und blenden die negativen sehr schnell aus.
Was ist dran an der „rosaroten Brille“ und der „Liebesblindheit“ und wie beeinflusst beides unser Denken und Handeln?
Psychologen konnten in zahlreichen Studien zeigen, dass unsere Gefühle unser Denken beeinflussen. Welche Einflüsse wir schneller bemerken oder an was wir uns erinnern, hängt auch von unseren Gefühlen ab. Die Informationen, die besser zu unserer Gefühlslage passen, nehmen wir deutlicher wahr und erinnern sie auch besser (Fiedler et al., 2001).
In der Verliebtheitsphase wirken sich die positiven Gefühle positiv auf das Denken und das Verhalten gegenüber unserem Partner, unserer Partnerin aus. Genauso kann sich auch eine schlechte Stimmung, z.B. bedingt durch eine frustrierende Situation im Beruf, auf den Umgang mit unserem Partner, unserer Partnerin negativ auswirken. Gefühle und insbesondere die Stimmungen wirken sich darauf aus, auf welche Weise wir den Partner, die Partnerin und die Situation beurteilen. Solange die Stimmung positiv ist, sieht alles gut aus, wir finden unser Leben, unsere Beziehung, die Zukunft und sogar die Politik besser (Frike &Taylor, 1991). Problematisch wird es, wenn sich ein Paar oder einer der Partner, Partnerinnen in einer negativen Schleife verstrickt. Typischerweise fallen dann unsere Urteile und Sichtweisen auf unseren Partner, unsere Partnerin in negativer Stimmung negativ aus. Das führt sehr häufig zu destruktiven Verhaltensweisen oder dysfunktionalen Konfliktlösestrategien in der Partnerschaft. In der Regel sind wir uns dieser Verarbeitungsprozesse nicht bewusst und verharren scheinbar machtlos in der Negativschleife.
In der Paartherapie über den Einfluss unserer Gefühle lernen
Im Rahmen einer Paartherapie geben wir Paaren die Möglichkeit, zu erfahren, wie sich das Zusammenspiel von Fühlen und Denken fundamental auf ihr Handeln, Erleben und Urteilen in der Beziehung auswirkt.
Bewusst erleben, welch umfassenden Einfluss die Gefühle auf uns haben und welche wichtigen Funktionen sie erfüllen, führt zu einem besseren Verständnis destruktiver Beziehungsmuster, die dann erst gebrochen und umgewandelt werden können. Ebenfalls hilfreich ist die Erkenntnis, dass unsere Gefühle als wichtige Signale fungieren, die uns auf bedeutsame Umstände hinweisen und unsere Aufmerksamkeit auf aktuell wichtige Ziele lenken (Simon, 1967). So weisen grundsätzlich positive Gefühle auf eine sichere Situation hin, während negative Gefühle problematische Umstände anzeigen, die eine Gefahr für unser Wohlergehen darstellen und für unsere Ziele wenig förderlich sind.
In einer Paartherapie bei Paartherapie Köln im MVZ Köln für Psychotherapie GmbH Odendahl & Kollegen vermitteln wir Paaren, wie sie ihren emotionalen Systemen vertrauen und in ihrer Paarbeziehung positive Seiten wahrnehmen können.