Das SORKC-Modell des Verhaltens ist eine Erweiterung der operanten Konditionierung, die nach dem Prinzip S (Stimulus) R(Reaktion) C(Konsequenz) agiert. Das Modell wurde im Jahre 1964 und 69 um zwei weitere Variablen erweitert: K(Kontingenz), und O(Organismus). Dieses sogenannte SORKC-Schema ist im therapeutischen Kreis ein angewandtes Modell, um Verhaltensweisen aufzudecken und Zusammenhänge deutlich zu machen. So kann ein Stimulus (also ein Auslöser) zu einer Reaktion führen, welcher wiederrum eine Konsequenz hervorruft. Die Kontingenz ist als Variable eher zu vernachlässigen im therapeutischen Kreis. Die O Variable ist eine sehr wichtige, denn im Endeffekt geht es hier um vergangene Faktoren, die einen Einfluss auf das heutige Verhalten haben können sowie biologische Ausgangsbedingungen. Die Reaktion auf einen Stimulus bezeichnet die Reaktion auf verschiedenen Ebenen wie z.B. kognitiver und motorischer Ebene. Dieses Modell kann gut benutzt werden, um als Therapeut für sich herauszufinden auf welcher Ebene man bei einer Therapie ansetzen möchte, wo das Hauptproblem liegt oder auch an welcher Stelle man das Problem am besten anpacken kann. Es ist auch für den Patienten hilfreich, um die eigene Problematik in so einem Modell einmal aufgeschrieben vor sich selber zu sehen.
Auch in der Paartherapie kann dieses Modell hilfreich sein, um Missstände zwischen Paaren zu erläutern und vor allem zu verdeutlichen. Ein klassisches Beispiel in einem altmodischen Beziehungsmodell aus unserer Praxis hierzu: Ein Mann, der nach der Arbeit zuhause erstmal eine halbe Stunde seine Ruhe haben möchte, kommt nach Hause und wird von seiner Frau begrüßt. Sie möchte mit ihm über ihren und seinen Tage reden. Er wiederrum hat darauf in dem Moment keine Lust. Er möchte eigentlich nur seine Ruhe – Geht aber aus Höflichkeit leicht auf das Gespräch mit ihr ein, was sie als Einladung interpretiert, weiter zu sprechen. Er zeigt sich als Reaktion darauf von ihr genervt, was zur Konsequenz hat, dass sie sich streiten. In einem SORKC Schema kann das zum Beispiel so aufgeschrieben werden: Der Stimulus S (Der Mann kommt nach Hause) löst bei der Frau eine Reaktion R aus (sie redet mit ihm) was für den Mann die Konsequenz C hat, dass er gereizt reagiert, weil er eigentlich nicht reden möchte. Für die Frau hat seine Reaktion R (er reagiert gereizt auf sie) die Konsequenz C, dass sie sich anfängt mit ihm zu streiten. Die Beziehungsneurose wird deutlich. Es scheitert, wie so oft, an der Kommunikation und Interpretation des Partners. Eine Paartherapie kann ihnen helfen, auch mithilfe dieses Schemas ihre Problematik deutlich zu machen und ihnen Werkzeuge zu geben, um diese zu beheben.
Quellenhinweis: Redaktion MVZ Köln für Psychotherapie GmbH Odendahl & Kollegen
Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.
Aktuallisiert: 16.08.2017