So schön es sein kann sich gemeinsam Zeit zu nehmen um sich Ziele für das neue Jahr zu setzen, so ernüchternd ist es zu merken, wenn diese sehr unterschiedlich sind.
Oft führt dies dazu, dass sich mindestens ein:e Partner:in verletzt, nicht gesehen oder unwichtig für die oder den jeweils andere:n fühlt und die gemeinsame Zukunft in Frage gestellt wird.
Neben gemeinsamen Zielen ist es wichtig, dass jede:r auch als Individuum mit eigenen Bedürfnissen betrachtet wird und nicht alle Ziele gleichermaßen von beiden verfolgt werden müssen. Während gemeinsame Werte und Interessen eine wertvolle Basis für Beziehungen darstellen, sind auch Unterschiede zwischen den Partner:innen essenziell. Sie sorgen für Abwechslung, Perspektivwechsel und Wachstum.
Kompromisse und Unterstützung führen zum Perspektivwechsel
Es geht also darum einen Kompromiss zu finden zwischen eigenen und gemeinsamen Zielen. Dabei ist es hilfreich sich zunächst zu erlauben nicht alles miteinander teilen zu müssen. Sich zu fragen, wie man seine:n Partner:in bestmöglich in seinen oder ihren individuellen Zielen unterstützen kann, ermöglicht einen Perspektivwechsel und kann einem sogar an der Zielerreichung teilhaben lassen.
Gleichzeitig sind gemeinsame Ziele essenziell für die Zukunft einer Beziehung und sorgen dafür, dass die Partner:innen nicht einfach aneinander vorbeileben. Wichtig ist dabei, dass sich im Laufe der Zeit immer wieder neue Ziele entwickeln können. Der Prozess der gemeinsamen Zielsetzung darf also auch seine Zeit dauern. Fragen wie
- Was bereitet uns beiden gemeinsam viel Freude?
- Was möchten wir gemeinsam erleben?
- Wo sehen wir uns zusammen in einem, in 5 oder 10 Jahren?
- Was können wir beide für die Erreichung unserer Ziele tun?
können dabei unterstützend wirken,
Oftmals reichen ein bis drei gemeinsame Ziele aus, die dann im Laufe der Zeit in weitere Unterziele gegliedert werden können. Bei gemeinsamen Zielen sollten auch beide Partner:innen an der Zielsetzung beteiligt sein, sodass es für beide einen Antrieb für die Zielerreichung gibt. Hier ist Ehrlichkeit und gegenseitiges Verständnis gefragt.
Hilfe durch Paartherapie
Lassen sich keine gemeinsamen Ziele finden und wird die gemeinsame Zukunft angezweifelt, so kann eine Paartherapie unterstützend wirken. Der oder die Therapeut:in kann aus einer objektiven und unparteiischen Perspektive dem Paar dabei helfen, sowohl Probleme als auch Stärken und Ressourcen der Beziehung zu erkennen und bei Zukunftsentscheidungen beratend zu unterstützen.
Quellen
Ebbecke-Nohlen, A. (2000). Systemische Paartherapie-Das Balancieren von Gemeinsamkeiten und Unterschieden. PiD-Psychotherapie im Dialog, 1(02), 21-28.
Lin, W. F., Gosnell, C. L., & Gable, S. L. (2019). Goals, emotions, and the effort to be responsive during couple interactions. Motivation and Emotion, 43(2), 313-324.
Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.