Gerade die anstehenden Weihnachtszeit bringt einen dazu sich daran zu erinnern, was man an dem signifikanten Anderen schätzt und mit voller Vorfreude stürzt man sich vielleicht in die Geschenkesuche, um dem Anderen eine Freude zu machen.
Doch nicht nur die bunten, glitzernden Weihnachtslichter stehen für die Weihnachtszeit, sondern auch Stress kommt oft mit ihr einher. Und Stress führt zu Streitigkeiten mit gerade den Liebsten, mit denen man in dieser Zeit überhaupt nicht streiten möchte.
Konfliktsituationen können so auch über die Festtage problematisch werden und können schnell eskalieren, wenn man nicht gut gerüstet in sie hineinrutscht. In einer Partnerschaft ist man gut gerüstet für viele Streitigkeiten, wenn in bereits vorheriger Absprache einige Regeln für den Umgang mit Konfliktsituationen festgelegt wurden. Wenn man zum Beispiel als Paar immer wiederkehrende gleiche Situationen als Konfliktsituation erlebt, dann kann man sich gemeinsam darüber Gedanken machen, welche Probleme immer wieder zu Streitigkeiten führen und wie Kompromisse gegeben falls getroffen werden können, damit es nicht immer grundsätzlich zur Eskalation kommt.
Naht dann beim nächsten Mal wieder der große Streit, kann sich jeder Partner an die Verhaltensregeln erinnern und sich ganz leicht daran orientieren, sodass nicht jede Situation erneut gemeistert werden muss. Natürlicherweise haben die meisten Paare viele verschiedene kleine Baustellen, die nicht mit einer einzigen Aussprache und den damit verbundenen Regeln abgedeckt werden können.
Jeder Konfliktbereich muss mit Geduld beleuchtet werden und man muss sich bewusst machen, dass Veränderung eben auch ein Stück dauern kann und man nicht alles auf einmal angehen kann. Wichtig ist es hier die Geduld zu bewahren und auch die Aufmerksamkeit auf die positiven Veränderungen zu fokussieren, die bereits schon erreicht wurden.
Zusätzlich sollte man auch immer im Hinterkopf behalten, dass Streitigkeiten für Beziehung normal sind.
Jede Partnerschaft besteht aus zwei eigenständig denkenden Komponenten und jeder hat sein eigenes Konzept im Kopf von einer funktionierenden und zufriedenstellenden Beziehung. Daher ist es ganz gewöhnlich, dass sich durch die unterschiedlichen Vorstellungen Reibungen ergeben. Dies darf man aber in erster Linie nicht als etwas Negatives bewerten, sondern sollte man die Streitigkeiten als natürlichen Bestandteil jeder Partnerschaft sehen, die somit auch Raum für Entwicklung der Beziehung lassen. Beziehungsdynamiken ändern sich eben auch ständig und man darf eine Beziehung nicht als statischen Zustand betrachten. Durch Änderungen von äußeren Umständen, wie zum Beispiel die Hektik zur besagten Weihnachtszeit, können jeder Zeit neue Konflikte entstehen. Wichtig ist es also zu wissen, dass Streitigkeiten immer aufkommen können und nur durch mehrmalige Aussprachen und die gemeinsame Festlegung von Lösungswegen die Zufriedenheit der Beziehung positiv beeinflusst wird und eben neue Konflikte sogar vorbeugen kann.
Quellinhweis: Schindler, L., Hahlweg, K. & Revenstorf, D. (2013). Partnerschaftsprobleme? So gelingt Ihre Beziehung. Handbuch für Paare. Springer-Verlag Berlin Heidelberg.
Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.